Warum ist Intimpflege wichtig?
Zur Körperpflege der Frau gehört immer auch die richtige Intimpflege. Reinigst Du Deinen äußeren Intimbereich nicht regelmäßig, können dort mitunter optimale Bedingungen für die Ausbreitung schädlicher Bakterien entstehen. Eine Rolle hierbei können Beläge aus abgestorbenen Hautzellen und Sekret spielen, die sich natürlicherweise zwischen den inneren und äußeren Schamlippen bilden. Diese bieten dort einen idealen Nährboden für Keime, die sich darauf niederlassen, verstärkt vermehren und ausbreiten können. Schlimmstenfalls verursachen sie unangenehme Beschwerden. Darum solltest Du Deinen äußeren Intimbereich regelmäßig mit warmem Wasser waschen.
Doch nicht nur mangelnde Intimhygiene kann Dir Probleme bereiten: Auch eine übertriebene Intimpflege bei Frauen kann die natürliche Hautbarriere und damit den körpereigenen Hautschutz im äußeren Intimbereich schwächen. Ungeeignete Reinigungs- und Pflegeprodukte reizen die empfindlichen Schleimhäute und schwächen somit die Schutzbarriere, sodass Keime sich leichter darauf niederlassen können. Hygiene im äußeren Intimbereich ist demnach wichtig, vorausgesetzt, Du praktizierst sie richtig.
Anleitung zur Intimpflege
Die eigene Reinigungsfunktion der Scheide & wann sie gestört ist
Dein Körper vollbringt Sensationelles: Deine Scheide reinigt sich in der Regel von selbst, indem die Schleimhautzellen in der Vagina ein Sekret freisetzen. Dieser Ausfluss hält Deinen Intimbereich auf natürliche Weise feucht – ähnlich wie Dein Speichel Deinen Mund. Mit dem Ausfluss werden auch schädliche Keime aus der Scheide gespült – Du siehst, Dein Intimbereich ist von Natur aus eine saubere Sache!
Der natürliche Ausfluss sorgt zudem für ein ganz individuelles Milieu für Deine Hautflora auch im äußeren Intimbereich, insbesondere für den Anteil der Milchsäurebakterien (Laktobazillen) dort. Diese Bakterien sind ein wichtiger Bestandteil der Scheidenflora und der Hautflora (auch Hautmikrobiom genannt) im äußeren Intimbereich, denn sie halten den pH-Wert leicht sauer, sodass sich krankmachende Erreger dort nicht leicht verbreiten können.1
Doch die natürliche, gesunde Beschaffenheit der Hautflora im Intimbereich schwankt immer wieder mal. Es kann dann passieren, dass dabei die beschriebene Selbstreinigungsfunktion an ihre Grenzen kommt. Das kann diese Ursachen haben:
- Bakterielles Ungleichgewicht: Das Gleichgewicht der natürlich vorkommenden Bakterien wird häufig mit falscher Intimhygiene zu Ungunsten der nützlichen Laktobazillen (auch Vaginose genannt verschoben). Ein unangenehm riechender Ausfluss und eine erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Infekte sind mögliche Folgen.
- Hormonelle Schwankungen: Der weibliche Zyklus, die Pubertät, eine Schwangerschaft, die Stillzeit und auch die Wechseljahre lassen die Hormone einer Frau ganz ordentlich schwanken. Da sich Milchsäurebakterien abhängig vom Östrogenspiegel vermehren, ist bei einem niedrigen Östrogenspiegel auch die Zahl dieser Bakterien zu gering. Dies gibt unerwünschten Bakterien mehr Raum um sich anzusiedeln. Daher können auch hormonelle Schwankungen zu einem bakteriellen Ungleichgewicht (Vaginose) führen. Zudem kann ein niedriger Östrogenspiegel für eine verminderten Sekretproduktion der Schleimhautzellen sorgen und so zu Scheidentrockenheit führen.
- Gesundheitsschädigende Faktoren: Stress, Angst sowie der exzessive Konsum von Alkohol und Nikotin können die Selbstreinigung Deiner Scheide auch beeinträchtigen.