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Fachbereich Gepan® instill
Liebe Ärztin, lieber Arzt, liebe Apothekerin, lieber Apotheker,
rund ein Zehntel der deutschen Bevölkerung leidet unter den Beschwerden einer chronischen Cystitis. Betroffene verspüren typischerweise einen quälenden Harndrang sowie Schmerzen im Beckenbereich, meist in Verbindung mit einer deutlich gesteigerten Miktionsfrequenz und erhöhter Nykturie. Die Herausforderung bei der Anamnese liegt in der Vielfalt der chronischen Cystitiden, deren Diagnose aufgrund der beschwerdeähnlichen Symptome oftmals nur nach dem Ausschluss-Prinzip erfolgen kann.
Eine wichtige Komponente in der Pathophysiologie dieser Erkrankungen ist ein Defekt der Glykosaminoglykan-Schicht. Gepan® instill enthält hochgereinigtes und speziell aufbereitetes Chondroitinsulfat, ein wichtiger Baustein der GAG-Schicht. Die intravesikale Instillation in die Blase entfaltet ihre Wirkung direkt an den Entzündungsherden und unterstützt den Wiederaufbau der Barrierefunktion zwischen Urin und Urothel. Dadurch werden die Beschwerden gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich.
Studien bestätigten den effektiven GAG-Ersatz mit Gepan® instill zur Behandlung chronischer Cystitiden, zu denen die interstitielle Cystitis, die überaktive Blase sowie die radiogene und chronisch-rezidivierende Cystitis gehören.
Auf den folgenden Seiten finden Sie umfangreiche Informationen zur Studienergebnissen und fachspezifische Inhalte zu Gepan® instill.
Vorteile von Gepan® instill
- Effektiver Ersatz der GAG-Schicht – Gepan® instill ist damit ein kausalnaher Therapieansatz
- Schnelle Symptomlinderung – dies führt zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensqualität
- Gute Verträglichkeit – Gepan® instill ist ein natürliches Produkt
- Protektive Wirkung – erste Studienergebnisse lassen darauf schließen, dass Gepan® instill das Auftreten einer OAB-Symptomatik bei einer Strahlentherapie verringern kann
- Nachhaltige Therapie – die Behandlung mit Gepan® instill kann die Symptome langfristig verbessern
- Direkt und mühelos einsetzbar – die Fertigspritze kann direkt an den Katheter angeschlossen werden
- Niedriges Instillationsvolumen (40 ml) – dies ermöglicht die intravesikale Anwendung auch bei Patienten mit einer stark eingeschränkten Blasenkapazität
- Die direkte Gabe in die Blase führt zu einer hohen lokalen Konzentration von Chondroitinsulfat – eine Kombination mit oralen Arzneimitteln ist möglich
- Gepan® instill unterstützt den Heilungsprozess – die geschädigte Blasenwand kann sich regenerieren
Tipps für die Anwendung bei Ihrem Patienten
- Gepan® instill ggf. auf Raumtemperatur anwärmen. Bei besonders empfindlichen Patienten hat es sich bewährt, das Präparat zusätzlich z. B. auf den Bauch zu legen, um es so noch näher an die Körpertemparatur heranzubringen.
- Die gesamte, unverdünnte Lösung (40 ml) wird mittels Katheter in die zuvor vollständig entleerte Blase instilliert.
- Gepan® instill sollte so lange wie möglich, mindestens jedoch 30 Minuten, in der blase verbleiben
Patientenveranstaltungen zu chronischen Blasenentzündungen
Chronische Blasenentzündungen wie die interstitielle Cystitis (IC) stellen für viele Patienten eine große Belastung dar. Patienteninformationen können zur Krankheitsbewältigung beitragen und auch die Compliance unterstützen. Neben dem Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder Informationen aus dem Internet geben auch Informationsveranstaltungen für Patienten die Möglichkeit, sich mit dem Krankheitsbild vertrauter zu machen.
Der ICA Deutschland e. V. Förderverein Interstitielle Cystitis unterstützt Patienten unter anderem mit Informationsveranstaltungen in ganz Deutschland. In Zusammenarbeit mit Experten, Kliniken und Zentren wird dort über Krankheitsbilder, Diagnose und Therapieoptionen aufgeklärt. Darüber hinaus wird der Erfahrungsaustausch zur interstitiellen Cystitis (IC) mit anderen Betroffenen gefördert.
Der ICA-Terminkalender bietet eine Übersicht über aktuelle Veranstaltungstermine zur chronischen Cystitis.
S2k-Leitlinie zur Interstitiellen Zystitis
Mit der S2k-Leitlinie zur „Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Zystitis (IC/BPS)“ steht seit September 2018 erstmals eine deutsche Behandlungsleitlinie für diese Indikation zur Verfügung. Initiiert wurde sie von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und gemeinsam mit dem Förderverein für Interstitielle Zystitis, der ICA-Deutschland e. V. (ICA), sowie den zuständigen Fachgesellschaften erarbeitet. Ziel der Leitlinie ist es, Standards in der Diagnose und Therapie der Interstitiellen Zystitis zu setzen und damit die Versorgungsqualität der Patienten zu optimieren. Ihre Gültigkeit beträgt fünf Jahre.
Die Leitlinie richtet sich insbesondere an Ärzte der Fachrichtungen Urologie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin und Schmerztherapie. Im Rahmen der Diagnostik wird insbesondere die Zytoskopie hervorgehoben. Neben der oralen medikamentösen Therapie werden für die Behandlung auch Wirkstoffe zur Instillation in die Harnblase, darunter Chondroitinsulfat, empfohlen. Die Langfassung der S2k-Leitlinie zur „Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Zystitis (IC/BPS)“ wie auch die Version für Patienten stehen online auf dem Portal der AWMF zur Verfügung.
Studien
In vitro Studie bestätigt das Prinzip der GAG-Ersatztherapie mit Chondroitinsulfat
Zu den Glykosaminglykanen gehören neben Chondroitin- auch Dermatan- und Heparansulfat. In ihren Untersuchungen gingen Janssen et al. der Frage nach, welche Glykosaminglykane sich in der äußersten Blasenschutzschicht befinden und für die Barrierefunktion verantwortlich sind. In einem ersten Schritt wurde untersucht, in welchen Schichten der Blasenwand die unterschiedlichen GAGs zu finden sind. Hierzu wurden Biopsien aus unterschiedlich tiefen Gewebeschichten des Urothels gewonnen. Die Visualiserung der Verteilung der verschiedenen GAGs erfolgte mittels Agarose-Gelelektrophorese und Immunofluoreszenz-Assay.
Ergebnis: Chondroitinsulfat ist das einzige Glykosaminoglykan, das sich in der äußersten Blasenschutzschicht befindet, welche die Grenze zum Urin bildet. Heparan und Dermatan waren nur in tiefer gelegenen Gewebsschichten nachweisbar, die keinen unmittelbaren Kontakt zum Urin haben.
In einem zweiten Schritt untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss von Heparansulfat und Chondroitinsulfat auf die Barrierefunktion des Urothels. Zu diesem Zweck wurden Monolayer von primären Urothelzellen kultiviert und die Barrierefunktion dieser Monolayer mittels transepitheliaren elektrischen Widerstand (TER) überprüft. Um den Einfluss des jeweiligen GAG auf die Barrierefunktion zu prüfen, wurden die Monolayer in verschiedenen Ansätzen mit speziellen Enzymen behandelt, die selektiv Chondroitinsulfat oder Heparansulfat abbauen (CS-ABCase bzw. Heparinase III). Ergebnis: Die Untersuchungen zeigen, dass lediglich der Abbau von Chondroitinsulfat zu einem signifikanten Rückgang der Barrierefunktion führte.
Diese Untersuchungen stellen die bedeutende Rolle des Chondroitinsulfats in der Zusammensetzung der GAG-Schicht und seine große Relevanz für die Barrierefunktion an der Grenzfläche zwischen Gewebe und Blaseninhalt heraus. Klinische Daten/Studien bestätigen, dass Patienten mit chronischen Cystitiden, denen ein Defekt der GAG-Schicht zugrunde liegt, von der Instillationstherapie mit dem GAG-Ersatz Chondroitinsulfat (Gepan® instill) profitieren.
Quellen:
Janssen DA, van Wijk XM, Jansen KC, van Kuppevelt TH, Heesakkers JP, Schalken JA. The distribution and function of chondroitin sulfate and other sulfated glycosaminoglycans in the human bladder and their contribution to the protective bladder barrier. J Urol. 2013 Jan;189(1):336-42. doi: 10.1016/j.juro.2012.09.022.
0,2 % Chrondroitinsulfat ist der Favorit unter den GAG-Ersatzpräparaten
Eine kausalnahe und nachhaltige Behandlung chronischer Cystitiden verspricht die GAG-Ersatztherapie. Dafür stehen Substanzen wie Chondroitinsulfat, Heparin, Hyaluronsäure oder Pentosanpolysulfat zur Verfügung. Welche Substanz vor dem Hintergrund kontrollierter, randomisierter klinischer Studien die besten klinischen Effekte zeigt, untersuchten Prof. Dr. Madersbacher et al. auf Basis von 27 klinischen Studien.
Aus dem Review geht hervor, dass lediglich für Chondroitinsulfat, eine Kombination aus Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure sowie Pentosanpolysulfat publizierte, randomisierte Studien zur Verfügung stehen. Zwei Studien, in denen die Wirkung von Hyaluronsäure gegenüber von Placebo untersucht wurde, wurden aufgrund fehlender signifikanter Ergebnisse hingegen nicht veröffentlicht. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass im Rahmen von dokumentierten, publizierten Studien die meisten Patienten eine GAG-Ersatztherapie mit Chondroitinsulfat erhalten haben.
Ein Hinweis für eine überlegene Wirkung einer 2,0 %igen Chondroitinsulfat-Lösung im Vergleich zu einer 0,2 %igen Chondroitinsulfat-Lösung konnte nicht ausgemacht werden. Zudem zeigte eine Studie mit 2,0% Chondroitinsulfat keine statistisch signifikanten Ergebnisse. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass auf Basis der zu Verfügung stehenden Studiendaten Chondroitinsulfat in einer Konzentration von 0,2 % für die intravesikale GAG-Ersatztherapie zu favorisiseren ist.
Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier:
Quellen:
Madersbacher, H., van Ophoven, A. and van Kerrebroeck, P. E.V.A.: GAG layer replenishment therapy for chronic forms of cystitis with intravesical glycosaminoglycans—A review. Neurourol. Urodyn. 2013; 32 (1): 9-18. doi: 10.1002/nau.22256
GAG-Ersatztherapie zur Prophylaxe der radiogenen Cystitis – eine Pilotstudie
Rund 25-30 Prozent der onkologischen Patienten, die sich einer Bestrahlung im Beckenbereich unterziehen müssen, entwickeln eine radiogene Cystitis. Die Patienten zeigen dabei die typischen Symptome einer überaktiven Blase.
Hazewinkel et al. (2011) gingen in einer kontrollierten Pilotstudie der Frage nach, ob die GAG-Ersatztherapie auch präventiv zur Vermeidung bzw. Verminderung der radiogenen Cystitis eingesetzt werden kann.
In diese Studie wurden insgesamt 20 Patientinnen eingeschlossen, die aufgrund eines Zervix- oder Endometriumkarzinoms mit einer Strahlentherapie behandelt werden sollten.
10 Patientinnen erhielten parallel zu der Strahlenbehandlung Instillationen mit Chondroitinsulfat 0,2 % (6 Wochen lang, einmal wöchentlich) und protokollierten in Fragebögen unter anderem die OAB-Symptomatik, also u. a. den Harndrang und die Miktionsfrequenz. Eine zweite Gruppe von Patientinnen, die ebenfalls eine Strahlentherapie erhielt, wurde nicht zusätzlich mit der GAG-Ersatztherapie behandelt, füllte aber ebenso die Fragebögen aus.
Es zeigte sich, dass die OAB-Symptomatik in der mit Chondroitinsulfat 0,2 % behandelten Gruppe deutlich geringer ausfiel. Dies lässt auf einen protektiven Effekt der GAG-Ersatztherapie mit Chondroitinsulfat 0,2 % in Bezug auf die Entwicklung einer radiogenen Cystitis schließen.
Quellen:
Hazewinkel MH et al.: Prophylactic vesical instillations with 0.2% chondroitin sulfate may reduce symptoms of acute radiation cystitis in patients undergoing radiotherapy for gynecological malignancies. Int Urogynecol J. 2011 Jun; 22(6):725-730.
Prof. Jørgen Nordling, Dänemark, und Prof. Arndt van Ophoven, Deutschland, veröffentlichten 2008 die bisher umfangreichste multi-nationale, multi-zentrische, prospektive klinische Beobachtungsstudie zur Therapie Chronischer Cystitiden mit intravesikaler GAG-Ersatztherapie (Chondroitinsulfat 0,2 %, Gepan® instill) (Nordling & van Op hoven 2008).
Bei der Endauswertung standen insgesamt die Daten von 286 Patienten (davon 91 % Frauen) zur Verfügung, die im Zeitraum von Mitte 2004 bis Ende 2005 mit maximal acht Instillationen Gepan® instill behandelt wurden. Eingeschlossen wurden Patienten mit folgenden Diagnosen:
- (bubble)Interstitielle Cystitis (BSP/IC)
- (bubble)Radiogene Cystitis
- (bubble)Chronisch-rezidivierende Harnwegsinfekte
- (bubble)Overactive Bladder Syndrom (OAB)
- (bubble)Andere
Auffällig war die Überlappung der verschiedenen Krankheitsbilder. So wurde die Kombination von Interstitieller Cystitis und Überaktiver Blase mehrfach diagnostiziert, oft in Verbindung mit chronisch-rezidivierenden Harnwegsinfekten.
Untersucht wurde die Veränderung der folgenden Symptome über den Behandlungszeitraum von ca. 3 Monaten:
- Miktionsfrequenz tagsüber wie nachts
- Imperativer Harndrang
- Schmerz im Beckenbereich
Es wurde eine signifikante Verbesserung aller Symptome festgestellt. Eine Symptomverbesserung war bereits ab der ersten Instillation zu verzeichnen und setzte sich über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg fort. Das exzellente Ansprechen auf Chondroitinsulfat spiegelt sich auch im Gesamturteil der Patienten und Ärzte wider: 84 % der Ärzte und 82 % der Patienten beurteilten die Behandlung mit Gepan® instill positiv.
Bitte senden Sie uns eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an info@pohl-boskamp.de und wir schicken Ihnen die Unterlagen zu.
Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier:
Bereits im Jahre 2002 und 2003 sind mit 0,2 %igem Chondroitinsulfat zwei Studien zur Therapie der Interstitiellen Cystitis veröffentlicht worden, die den erfolgreichen Einsatz dieser GAG-Ersatz-Therapie belegen (Steinhoff et al., 2002; Steinhoff, 2003; Sorensen, 2003).
Quellen:
Nordling & van Ophoven: Intravesical GAG-replenishment with chondroitin sulfate in chronic forms of cystitis – A multi-national, multi-center, prospective observational clinical trial. Arzneimittelforschung – Drug Research 2008, 58: 328-335
Gauruder-Burmester et al. 2006
Zur Behandlung der Überaktiven Blase gibt es eine kontrollierte, randomisierte klinische Studie, die Frau Dr. Gauruder-Burmester aus Berlin veröffentlicht hat (Gauruder-Burmester, 2006). Die Ergebnisse zeigen nach einer 12-monatigen Behandlungszeit eine deutliche Überlegenheit der intravesikalen Applikation von Chondroitinsulfat 0,2 % gegenüber Tolterodintartrat (4 mg oral) bei Patientinnen mit einer bis dato unzureichend therapierten Überaktiven Blase. 72 % der mit Chondroitinsulfat behandelten Patientinnen zeigen nach der einjährigen Behandlung eine subjektive Verbesserung der Symptome. In der Kontrollgruppe wurde eine Symptomverbesserung nur bei 43 % der Patientinnen beobachtet. Eine signifikante Verbesserung der Miktionsfrequenz am Tag und in der Nacht wurde nur in der Chondroitinsulfat-Gruppe beobachtet. In beiden Gruppen war eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität zu verzeichnen.
24 Monate nach Einschluss in die Studie wurde eine Follow-up-Untersuchung durchgeführt. In der Chondroitinsulfat-Gruppe berichten weiterhin 56 % der Patientinnen von einer Symptomverbesserung, in der Tolterodintartrat-Gruppe war dieses jedoch nur bei 14 % der Patientinnen der Fall. Diese Untersuchung legt nach das „Chondroitinsulfat bei einer Überaktiven Blase zur längerfristigen Verbesserung bzw. Heilung der Symptomatik durch einen Wiederaufbau der Glykosaminoglykan-Schicht führen kann“ und belegt damit die Nachhaltigkeit der Therapie mit Gepan® instill. (Quelle: Gauruder-Burmester & Popken, 2009).
- (bubble)Gepan® instill
- (bubble)Anticholinergikum
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Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier:
Quellen:
Gauruder-Burmester et al.: Der Einsatz von Natrium-Chondroitinsulfat bei der Behandlung der „Überaktiven Blase”. Zentralblatt Gynäkologie 2006, 128: 336-340
Gauruder-Burmester A & Popken G. Aktuel Urol 2009; 40:355
Gepan® instill bei chronischer Radio- und Chemotherapie-assoziierter Cystitis
Eine Beobachtungsstudie1, durchgeführt an der Universitätsklinik Leipzig (UKL) bestätigt den Therapieerfolg von Gepan® instill bei chronischer Radio- und Chemotherapie-assoziierter Cystitis. 16 Patienten im Durchschnittsalter von 68 Jahren dokumentierten den Therapieerfolg von Gepan® instill mit sechs Instillationen im Abstand von jeweils einer Woche.
Vorausgesetzt wurden chronische Cystitis-Beschwerden in Folge von radio- und chemotherapeutischen onkologischen Therapien.
Im Fokus stand die Verbesserung folgender Beschwerden:
- Miktionsfrequenz
- Harndrang
- Pollakisurie
- Frequenz des Harndrangs
- Dysurie
- abdominaler Schmerz
- Hämaturie
- (bubble)Harndrang
- (bubble)Pollakisurie
- (bubble)Harndrangfrequenz
- (bubble)Dysurie
- (bubble)abdominaler Schmerz
- (bubble)Hämaturie
Verbesserung der klinischen Cystitissymptome unter Gepan® instill
Dabei beurteilten die Patienten bei jeder Visite ihre Beschwerden anhand einer numerischen Bewertungsskala (NRS) von 0 (Symptom nicht vorhanden) bis 10 (stärkstes vorstellbares Empfinden) bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes.
Die Auswertung der Befragungsbögen am Ende der Erhebung lieferte sehr positive Ergebnisse für den GAG-Ersatz mit Gepan® instill. 38 % der teilnehmenden Patienten meldeten nach der ersten Behandlung, dass die Symptome verbessert wurden. 69 % verspürten nach der 2. Instillation eine Linderung. Am Ende der Behandlung waren 80 % der Patienten entweder symptomfrei oder gaben eine Besserung an.
Insbesondere das Symptom Hämaturie war bei allen betroffenen Patienten nach der sechswöchigen Therapie nicht mehr vorhanden.
Quellen:
1 Schwalenberg, T. et al. (2015). Intravesical Glycosaminoglycan Replacement with Chondroitin Sulphate (Gepan® instill) in Patients with Chronic Radiotherapy-or Chemotherapy-Associated Cystitis. Clinical drug investigation, 35(8), 505-512.5
Gepan® instill bei überaktiver Blase
Bei der Behandlung einer überaktiven Blase gelten Anticholinerika in der medikamentösen Therapie als Standard, obwohl sie nicht immer einer erfolgsversprechende Alternative sind. Die Studie von Irkilata L et al. belegt die sichere Therapiealternative mit dem Einsatz von Gepan® instill.
Hierzu werteten Dr. Irkilata und Kollegen die Daten von 31 Patientinnen aus, die unter den Beschwerden einer überaktiven Blase litten. Eine erfolglose Vorbehandlung mit Anticholinerika war unter anderem Einschlusskriterium für die Testtherapie mit Gepan® instill.
In Folge der achtwöchigen Anwendung von Gepan® instill wurden die untersuchten Parameter deutlich verbessert: Nykturie und Frequenz sanken von 4 auf 1 bzw. von 8 auf 5, das Blasenvolumen stieg von 306 auf 388 ml. Die Frage nach Drang-Inkontinenz wurde vor der Therapie von 21 Patienten bejaht (67,7 %) und zeigt auch eine deutliche Reduktion der Beschwerden nach der Therapie. Zum Ende meldeten nur noch zwei Patienten Drang-Inkontinenz (6,5 %). Der OAB Symptom-Score war nach Therapie von 20,55 auf 8,42 verringert. Alle Symptomparameter waren deutlich verbessert und belegen somit, die Therapierelvanz von Gepan® instill bei überaktiver Blase.
Quellen:
Irkilata, L., et al. (2015). "Intravesical Sodium Chondroitin Sulphate to Treat Overactive Bladder: Preliminary Result." International neurourology journal 19(2): 85.
Weiterführende Literatur
Buchempfehlungen
Interstitielle Cystitis
von Prof. K. H. Kurth, Universität Amsterdam, AMC, Ergebnisse Verlag
ISBN 3-87916-069-4
Overactive Bladder - Aktuelle Behandlungsstrategien für die Praxis
von Christian Hampel, Uni-Med Verlag AG, 2006
ISBN 3-89599-901-6
Neue Aspekte der Therapie chronischer Cystitiden
von Prof. Dr. Jørgen Nordling, Kopenhagen
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Urologie (Hrsg.): S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Zystitis (IC/BPS). Langfassung. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-050l_S2k_Diagnostik_Therapie_Interstitielle_Cystitis_2018-10.pdf (Zugriff: 05.08.2019)
Literaturnachweise:
Janssen DA, van Wijk XM, Jansen KC, van Kuppevelt TH, Heesakkers JP, Schalken JA.
The distribution and function of chondroitin sulfate and other sulfated glycosaminoglycans in the human bladder and their contribution to the protective bladder barrier.J Urol. 2013 Jan;189(1):336-42. doi: 10.1016/j.juro.2012.09.022. Epub 2012 Nov 20.
Hazewinkel MH et al.:
Prophylactic vesical instillations with 0.2% chondroitin sulfate may reduce symptoms of acute radiation cystitis in patients undergoing radiotherapy for gynecological malignancies. Int Urogynecol J. 2011 Jun; 22(6):725-730.
Gauruder-Burmester A & Popken G.:
Follow-Up at 24 Months after Treatment of Overactive Bladder with 0.2% Sodium Chondroitin Sulfate. Aktuelle Urologie 2009; 40: 355-359
Madersbacher, H., van Ophoven, A. and van Kerrebroeck, P. E.V.A.: GAG layer replenishment therapy for chronic forms of cystitis with intravesical glycosaminoglycans—A review. Neurourol. Urodyn. 2013; 32 (1): 9-18. Epub 2012 Jul 10. doi: 10.1002/nau.22256 Free access: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/nau.22256/pdf
Daha LK, Riedl CR, Hohlbrugger G, Knoll M, Engelhardt PF, Pflüger H.
Comparative assessment of maximal bladder capacity, 0.9% NaCl versus 0.2 M Kcl, for the diagnosis of interstitial cystitis: a prospective controlled study.
J Urol. 2003; 170: 807-809.
Gauruder-Burmester A, Wildt B, Tunn R
Der Einsatz von Natrium-Chondroitinsulfat bei der Behandlung der „Überaktiven Blase“.
Zentralbl. Gynakol. 2006; 128: 336-340.
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Nordling J, van Ophoven A
Intravesical GAG-replenishment with chondroitin sulfate in chronic forms of cystitis – A multi-national, multi-center, prospective observational clinical trial.
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Steinhoff G
The efficacy of chondroitin sulfate in treating interstitial cystitis.
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